Ästhetische Zahnheilkunde

Welche Alternativen zu Amalgam gibt es?

Amalgam ist ein bewährter, preisgünstiger, langlebiger Füllungswerkstoff. Dennoch wird er immer weniger verarbeitet. Zum einen hat das Bundesgesundheitsministerium die Einsatzgebiete eingeschränkt. Bei Kleinkindern, Schwangeren, bei Patienten mit nachgewiesener Amalgamallergie sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss auf den Einsatz von Amalgam verzichtet werden. Zum anderen steigt der Wunsch nach zahnfarbenen, nicht sichtbaren Füllungen.

Gold

Gold wird in der Zahnheilkunde schon seit ca. 2500 Jahre angewendet. Schon die alten Ägypter versuchten, verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Dazu nahmen sie unter anderem Elfenbein, formten daraus Zähne, welche mit Golddrähten an den Nachbarzähnen befestigt wurden.

Gold ist sehr biovertäglich. In der Vergangenheit wurden alle fragwürdigen Zusätze aus den Goldlegierungen verbannt (wie z.B. Kupfer). Durch neueste Techniken lässt sich auch reines Gold verarbeiten (Galvanotechnik) mit exzellenten Passgenauigkeiten. Bei Bedarf lässt sich Gold auch mit Keramik verblenden. Dadurch werden auch die ästhetischen Anforderungen befriedigt.

Keramik

Defekte lassen sich heute sehr schön mit Vollkeramik versorgen. Dabei wird der Wunsch nach absoluter Ästhetik verwirklicht. Jedoch sind nicht alle Restaurationen problemlos mit Vollkeramik zu versorgen. Auf einen Backenzahn lastet im Extremfall beim Zusammenbeißen eine Kraft von 100 kp, das entspricht einem Gewicht von 100 kg. In einigen Fällen ist es daher sinnvoll, auf Vollkeramik zu verzichten. Eine metallunterstützte Keramikversorgung ist aus Sicht der Stabilität dann günstiger.

Titan

Titan besitzt aufgrund der Ausbildung einer sehr stabilen Oxidschicht eine hervorragende Bioverträglichkeit. Aus diesem Grunde wird fast ausschließlich Titan in der Chirurgie angewandt beim Ersatz von Hüftgelenken, Schädelkalottenteilen, Knochennägel. Aufgrund seiner grauen Farbe erfüllt Titan jedoch nicht die ästhetischen Ansprüche. Eine Verblendung mit Keramik ist zwar möglich, jedoch ist der Haftverbund Titan-Keramik schwierig. Es besteht die erhöhte Gefahr des Abplatzens von Keramik. Deshalb hat sich Titan als Füllungswerkstoff noch nicht wirklich durchgesetzt.

Keramikverstärkter Kunststoff (Composite) – Mehrschichtfüllung

Composite sind sogenannte plastische Materialien, die in den Defekt eingebracht werden. In der Regel sind sie fotosensibel und können mit einer speziellen Lichtlampe ausgehärtet werden. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Sie sind zahnfarben, nach Belieben formbar und nach der Aushärtung (20 Sekunden) sofort belastbar. Mit Hilfe der Composite lassen sich auch ästhetische Korrekturen vornehmen. Vom Zahn muss nichts abgetragen werden, wie es bei der Versorgung mit Kronen der Fall wäre.

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